Beratungen / Angebote

Beratungen / Angebote

Wir beraten Netzwerkteilnehmende formlos und individuell bei konkreten Anliegen wie z.B. der Suche nach geeigneten Referent*innen, Empfehlungen barrierefreier Workshoporte uvm. per E-Mail, Telefon und in Präsenz.
Darüber hinaus vermitteln wir Berater*innen aus unserem berlinweiten Pool und 
haben zwei Vermittlungsprogramme entwickelt, die wir für Einrichtungen der kulturellen Kinder- und Jugendbildung anbieten: die sogenannten Starter-Kits.

Vermittlungsprogramme (Starterkits) von Jugend.Sprungbrett.Kultur
 

1. Individuelle Prozessbegleitung für Einrichtungen der kulturellen Jugendbildung (Starterkit I)

2. Vor-Ort-Check Barrierefreiheit (Starterkit II)

 

Beide Vermittlungsprogramme sind Starthilfen, die auf die Einrichtung individuell zugeschnitten sind. Es sind also keine kompletten Organisationsentwicklungen durch Externe, sondern die Initiierung von Veränderungsprozessen durch qualifizierte Berater*innen, die zu den Themen Inklusion, Barrierefreiheit und Antidiskriminierung geschult sind und idealerweise eigene reflektierte Diskriminierungserfahrungen mitbringen.

Der zeitliche Ablauf der Starterpakete richtet sich individuell nach den Vereinbarungen zwischen Prozessbegleiter*innen und den teilnehmenden Einrichtungen sowie nach der maximalen Fördersumme pro Einrichtung. Bei gelungener Zusammenarbeit und weiterem Bedarf kann sich daraus hoffentlich eine langfristige Begleitung entwickeln.

Als Grundlage und Orientierung für den gemeinsamen Arbeitsprozess soll die Roadmap Diversität und Inklusion dienen, die in den Jahren 2021/22 durch das aktive Netzwerk entwickelt worden ist. Diese Handreichung bietet Vorschläge und Ideen, wie eine inklusionsfördernde und diversitätsorientierte Öffnung einer Einrichtung in die Praxis umgesetzt werden kann. Die so angestoßenen Veränderungsprozesse soll die Einrichtung dann idealerweise in Eigenregie weiterführen und finanzieren oder Finanzierungsmöglichkeiten suchen.

 

1. Was beinhaltet eine Individuelle Prozessbegleitung für Einrichtungen der kulturellen Jugendbildung?

Eine Prozessbegleitung beginnt in der Regel mit einer Ist-Zustands- und Bedarfsanalyse. Wie auch in den Wirkbereichen unserer Roadmap für Diversität und Inklusion werden hierbei organisationale und personelle Strukturen, die Pädagogische Praxis, Zielgruppen und Programm einer Einrichtung in den Blick genommen. Ziel ist einerseits die eingehende Sensibilisierung und andererseits die Entwicklung und Umsetzung von diskriminierungssensiblen Strukturen und Standards durch möglichst konkrete Maßnahmenpläne für alle Bereiche.

Hinweis zum Auswahlverfahren: Die Entscheidung zur Aufnahme in das Vermittlungsprogramm setzt voraus, dass die Institution hauptsächlich im Bereich der Jugendarbeit / Kulturellen Kinder- und Jugendbildung tätig ist. Es besteht kein Rechtsanspruch auf eine Aufnahme.

Schritte der Teilnahme: 
1. Antragsstellung, 2. Matching/Vermittlung mit Berater*in, 3. Terminkoordination, 4. Kennenlernen, 5. Beratungseinheiten, 6. Evaluation, 7. Planung weiterer Maßnahmen

Wie geht es weiter?
Der zweite Durchlauf des Vermittlungsprogramms läuft von Juni bis November 2023. Aktuell machen wir uns dafür stark, dass das Programm weitergefördert werden kann und auch 2024 Beratungspakete ausgeschrieben werden.

 

2. Was beinhaltet ein Vor-Ort-Check Barrierefreiheit?

Der Vor-Ort-Check Barrierefreiheit soll den Einrichtungen sehr konkrete Maßnahmen zum Abbau von Barrieren und der Förderung der Zugänglichkeit und Teilhabe an die Hand geben. Das Konzept sieht vor, dass Expert*innen zum Thema Barrierefreiheit mit eigener Betroffenheit / Beeinträchtigung eine “Begehung vor Ort” sowie Befragungen von Mitarbeiter*innen, Nutzer*innen und idealerweise auch Nicht-Nutzer*innen durchführen, um eine präzise Analyse der vorhandenen Teilhabebarrieren vornehmen zu können.

Zentrale Fragestellungen sind: Welche Barrieren gibt es vor Ort? (Wie) können potenzielle Nutzer*innen mit Beeinträchtigung das Angebot der Einrichtung wahrnehmen? In Einrichtungen, in denen ein Vor-Ort-Check nicht möglich ist, z.B. aufgrund der (noch) vorhandenen Barrieren, ist alternativ auch eine Befragung der Mitarbeiter*innen der Einrichtung möglich.

Mit den aufbereiteten Ergebnissen und einem Angebot an unterschiedlichen Sensibilisierungsworkshops und individuellen Beratungseinheiten sollen die Beschäftigten der Einrichtungen mithilfe eines moderierten Workshops einen konkreten, spezifischen, messbaren, aktivierenden und terminierbaren Maßnahmenplan entwickeln, um Barrieren abzubauen und die Zugänglichkeit der Einrichtung und damit die Teilhabe zu verbessern.

Ein erster Durchlauf des Vor-Ort-Checks fand als Pilotmaßnahme unter dem Arbeitstitel "Vor-Ort-Check Inklusion" im Spätherbst / Winter 2022 im JugendKulturZentrum Pumpe Berlin statt. Expert*innen mit eigener Beeinträchtigung in den Bereichen Mobilität, Sehen, Hören und Lernen des Inklusionsunternehmens GETEQ (Gesellschaft für teilhabeorientiertes Qualitätsmanagement mbH) führten Barrierefreiheitschecks vor Ort und eine (Nicht-)Nutzer*innen-Evaluation der Einrichtung durch und gestalteten für die Mitarbeiter*innen der Einrichtung Themenworkshops zu Leichter Sprache und Einführung in die Gebärdensprache. Des Weiteren wurde die Website der Pumpe hinsichtlich Barrierefreiheit durch Expert*innen überprüft und die Leitung und Mitarbeiter*innen individuell beraten.

2023 können zwei Vor-Ort-Checks Barrierefreiheit umgesetzt werden.
Bis spätestens 13. Juli können sich Einrichtungen um einen Vor-Ort-Check Barrierefreiheit bewerben. Das Bewerbungsformular steht hier zum Download verfügbar. 

An wen richtet sich das Angebot?

An Einrichtungen, die hauptsächlich im Bereich der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit / Kulturellen Kinder- und Jugendbildung tätig sind; idealerweise anerkannte freie Träger oder öffentliche Träger der Jugendhilfe.

Was beinhaltet ein Vor-Ort-Check Barrierefreiheit?

Der Vor-Ort-Check Barrierefreiheit ist eine Bestandsaufnahme der Zugänglichkeit der Einrichtung für Nutzer*innen (Kinder und Jugendliche) und (potentielle) Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigungen, verbunden mit einer individuellen Beratung der Einrichtung hinsichtlich Barrierefreiheit und Zugänglichkeit im weiteren Sinne, die auch Aufklärung und Sensibilisierung beinhaltet, sowie die - gemeinsam mit Leitung und Mitarbeiter*innen der Einrichtung - Erarbeitung eines Maßnahmenplans zum Abbau von Barrieren und Ermöglichung echter Teilhabe für alle in der Einrichtung.

Wer führt den Vor-Ort-Check Barrierefreiheit durch?

Selbst von Behinderung(en) betroffene Expert*innen mit Beratungserfahrung in den Bereichen Mobilität, Sehen, Hören und Lernen, ggf. im Tandem mit nicht von Behinderung(en) betroffenen Expert*innen mit Beratungserfahrung.

Zeitraum und Abläufe

Der Vor-Ort-Check kann unmittelbar nach Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit der LKJ Berlin e.V., frühestens ab 17. Juli starten.
Zunächst wird es ein Kennenlerntreffen mit den Berater*innen und der in der Bewerbung genannten Ansprechperson / + Leitung geben, bei der die einzelnen Elemente des Vor-Ort-Checks sowie die entsprechenden Termine mit der Einrichtung individuell abgestimmt werden.
Der Vor-Ort-Check sollte bis spätestens 1. Dezember abgeschlossen sein.
Anschließend werden wir die beteiligten Mitarbeiter*innen der Einrichtung zur Teilnahme an einer anonymisierten digitalen Befragung aufrufen, um das Starter-Kit II auswerten und ggf. zukünftig überarbeiten zu können.  

Gibt es weitere Vorbedingungen, um einen Vor-Ort-Check Barrierefreiheit zu erhalten?

Die Einrichtung sollte im o.g. Zeitraum personelle und zeitliche Ressourcen zur Durchführung des Vor-Ort-Checks ermöglichen und sicherstellen, dass idealerweise alle - möglichst so viele Mitarbeiter*innen wie möglich - an Schulungen und der Entwicklung des Maßnahmenplans teilnehmen können. Mit den beratenden Expert*innen vereinbarte Termine sollten verbindlich eingehalten werden. Ein ernsthaftes Interesse an der Zielsetzung und einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit den externen Berater*innen setzen wir bei einer Bewerbung voraus.

Kontakt Koordinationsbüro des
Netzwerks für Diversität und Inklusion in der kulturellen Jugendbildung:            

netzwerk-diversitaet@lkj-berlin.de

Tel: 030/ 98 38 99 35 - Fax: 030/ 29 66 87 70
Postadresse: Obentrautstraße 57, 10963 Berlin
Besuchsadresse: Obentrautstraße 55, 10963 Berlin (nicht rollstuhlgerecht)

Jugend.Sprungbrett.Kultur - Netzwerk für Diversität und
Inklusion in der kulturellen Jugendbildung wird von der
Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert.